Zurück zur Startseite

Mein Name ist Lothar A. Baltrusch. Seit 2009 habe ich ein Patenkind in Vietnam: Thi Thao Huyen Pham. Anfang Mai 2013 bin ich durch 8 Länder gefahren über 15.000 km weit um sie zu besuchen. Hier meine Erlebnisse.

Tag 35 – 20.06.2013 – Linfen (China) – Xi’an 381 km

20. Juni 2013 Xi'an (China) Presse, Unterstützer, Vietnam-Reise 2013 0

Heute nur ganz kurz – weil die Fahrt über die Landstraße war sehr stressig und auch nicht gerade ungefährlich. Aber dennoch gut angekommen in Xi’an. Morgen – zwischen 6h und 9 h (Mez) – bei der Kollegin Tine Pilger (Antenne Unna) mehr über China und Co.

 

Gesamtkilometer: 11.014 km und Bilder des Tages.


, , ,


Tag 34 – 19.06.2013 – Jining, Ulanqab (China) – Linfen (China) 666 km

19. Juni 2013 Linfen(China) Presse, Unterstützer, Vietnam-Reise 2013 2

An diesem Tag haben wir Kilometer gefressen. Die ersten 120 über Land. Immer wieder ging es durch dreckige kleine Orte – viel zu dreckig um anzuhalten und ein Foto zumachen. Überall feiner Staub, der sich bis in die hinteren Zähne grub. Vorbei auch an der „Chinesischen Mauer“ – gesehen haben wir sie nicht – aber sie soll da gewesen sein. Dann erreichten wir Datong. Aus einer Zechenstadt wurde eine Millionenmetropole, die nun auf Tourismus macht – aber das Umland ist wie eine Fahrt durch Omas Kohlenkeller. Kurzer Stopp bei KFC – ahhh Kaffee !

Die Fahrt war bei knapp 30 Grad quälend. Also taten wir etwa „verbotenes“ – Ich codiere nun: „ Wiiirsindaufeautttooobahhngefahhrenn“. Über 500 km in einem Rutsch, richtig guter Asphalt. Es ging durch Regen, Sonne und zwischen Bergen hindurch. Jeder – wirklich jeder Autofahrer hat entweder gehupt, gewunken oder ein Foto wärend der Fahrt gemacht. Unglaublich diese Chinesen. Am Ende des Tages waren wir platt. Billiges Bahnhofshotel – lecker Essen in einer gammeligen Bude. Aber glücklich ! Morgen geht’s nach Xian. Auf dem Weg dorthin schauen wir uns die „Terrakotta Arme“ an.

Gesamtkilometer: 10.633 km und Bilder vom Tag.


, , ,


Tag 34 – 19.06.2013 – Jining, Ulanqab (China) – Gedanken

18. Juni 2013 Tag 34 - 19.06.2013 – Jining, Ulanqab (China) - Gedanken Gedanken, Patenkind(er), Presse, Unterstützer, Vietnam-Reise 2013 2

Der Morgen erwacht. Öffne die Augen in  einem übergroßen Hotelbett. Mindestens 4 Leute finden unter dem schweren Bettbezug bequem Platz. Der Raum ist edel eingerichtet – ein Flat an der Wand, Spiegel, dicker Teppich aber es riecht muffig. Es ist 5:00 Uhr. Die Sonne berührt mit ihren Strahlen zärtlich die Stadt. Die ersten Menschen sind unterwegs. Ich sitze hier, im Hotel, trinke Jasmintee und schaue aus dem offenen Fenster des 7. Stocks.

Gegenüber, vor dem Shopping Center, stehen die ersten Leute vor einer großen Leinwand und machen zu chinesischer Musik Frühgymnastik. Die ersten „Tucktucks“ sind unterwegs, das Hupkonzert beginnt. Heute werden wir die 10.000 km Marke knacken und das schon nach 33 Kilometern. Jetzt bin ich so weit von zu Hause weg und es durchfliest mich ein seltsames Gefühl. Meter für Meter, Tag für Tag nimmt die Entfernung zu. Meter für Meter komme ich Huyen näher. Ich weiß, dass sie sich freut. Das ganze Dorf ist voller Erwartung. Dabei gilt EUCH in erster Linie der Dank. Ohne Eure Unterstützung, ohne das Geld, wäre ich nicht hier, hätte es „Way to Huyen“ nie gegeben. Ich bin nur „Mittel zum Zweck“ – einfach nur das x, durch das eine Verbindung entstanden ist. Eine Verbindung zu über 260 Kindern in Vietnam. Wie werden sie mich empfangen ? Wenn ich an die vielen Menschen unterwegs denke – egal wo wir waren, wo wir standen – immer wieder wurden wir mit einem Lächeln begrüßt, wurden Fotos gemacht, wir wurden rumgereicht. Und das – obwohl wir nichts gemacht haben. Wie wird es in Huyens Dorf sein ?

Ich möchte eigentlich nicht darüber nachdenken – aber der Gedanke kommt immer wieder.

Über 1 ½ Jahre hat die Planung gedauert – in wenigen Tagen stehe ich vor dem Ziel. Das seltsame Gefühl zieht wieder auf.


, , ,


Tag 33 – 18.06.2013 – Erenhot (China) – Jining, Ulanqab (China) 325 km

18. Juni 2013 Jining, Ulanqab (China) Presse, Unterstützer, Vietnam-Reise 2013 1

Gut geschlafen. Mein Nacken tut nicht mehr weh und ich fühle auch die Blutergüsse nicht mehr, die mir die kleine Chinesin zugefügt hat. Also – alles im grünen Bereich. Frühstück. Schon wieder alles warm – daran werde ich mich wohl nicht gewöhnen und, obwohl ich ihn liebe – überall ist Knoblauch drin. Also gibt es nur zwei kleine Pfannkuchenecken mit Kräutern und ein Glas warme Milch.

 

 

 

 

 

 

Warten. Heute soll es los gehen. Chu kommt und … ? Er hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit wir diesen verdammten Stempel bekommen.  Die Strecke ist klar – Chu hat sie auf zwei Zettel geschrieben (viel mehr gemalt). Gegen 11:30 h will er Bescheid geben. 11:32 h. Mein Telefon klingelt in meinem Hotelzimmer. „Es gab einen Stromausfall an der Grenze, jetzt ist der Beamte aber mit unseren Papieren beschäftigt“, sagt Chu. „Wir sollen um 14 Uhr auschecken und dann noch eine Stunde, bis 1 ½ Stunden, in der Lobby waren“. Unglaublich – aber auch das gehört zu einer Reise dazu. Andreas sprach davon, es hätten mal Freunde von ihm in China 3 Wochen auf die Papiere gewartet. Ich will jetzt gar nicht weiterdenken.

 

Wir waren dann in der Stadt. Haben uns beim Bäcker leckere Sachen geholt, n Kaffee bei KFC und uns an die Straße gesetzt, dem Treiben zugesehen. Danach sind wir mit der „One Man Droschke“ zum Hotel zurück. Und es hieß wieder warten, warten, warten …

 

15:45 h – die Bikes ertönten. Das Personal verabschiedete uns – wir rollten durch die Stadt Richtung Tankstelle. Dort sollten wir unsere Papiere bekommen. Dann war es soweit – die Polizei tauchte auf und zückte …die Kamera. Die drei Beamten wollten Fotos mit uns. Also Klick !

 

Ein paar Minuten später tauchte der Kollege von Chu auf und gab uns endlich die Dokumente mit dem Stempel !! Es ging los. Den Führerschein auf Chinesisch hatte ich, die Fahrzeugpapiere auch – 1. Gang und ab Richtung Datong.

 

 

Die Landschaft änderte sich. Aus der unendlichen Weite der Mongolei wurde die eingezäunte Kulisse der chinesischen Steppe. Überall Zäune. Die Straße war ok – der Verkehr annehmbar, das Wetter traumhaft um die 28 Grad. Wir erreichten nach Stunden Jining, Ulanqab. Unsere erste Millionenstadt ( 2,7 Millionen Einwohner)

Sind in der Dunkelheit angekommen – muuuahhh, die Chinesten fahren ohne Licht, weil sie sehen ja genug. Und wenn Licht, dann Fernlicht ! Irgendwie ziemlich daneben. Werden auch nie wieder in der Dunkelheit fahren.

 

 

 

 

 

Vor dem Hotel bildete sich schnell eine Menschentraube. Unsere Bikes wurden abgedeckt – weil man hatte Angst, sie könnten bei Regen nass werden !!! Ach – die Chinesen.

In den nächsten Tagen wollen wir „echte“ Kilometer machen. Übrigens, Morgen knacken wir die 10.000 km Marke !

Gute Nacht – China.

Gesamtkilometer: 9.949 km und Bilder vom Tag.


, , ,


Tag 32 – 17.06.2013 – Erenhot (China)

17. Juni 2013 Erenhot / China Patenkind(er), Presse, Unterstützer, Vietnam-Reise 2013 2

Und ? … ne, immer noch warten ! Die Mühlen in China malen laaaangsam. Hab ja gelernt, Geduld zu haben. Das zahlt sich nun aus. Es fehlt immer noch dieser schicke Stempel. Also gings erstmal mit Andreas in die Stadt. Wir sind zum Markt. Eine überdachte Halle voll mit Düften jeglicher Art und den dazugehörigen Utensilien. Schaut auf die Bilder und ihr wisst was ich meine bei gefühlten 30 Grad !

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ständich und überall wollten die Chinesen Bilder mit uns – und wir dann auch.

Anschließend hab ich meine gelbe Touratech Tasche vom Staub der Wüste Gobi befreit, Socken, Unterwäsche und T-Shirt gewaschen und dann waren die Bikes dran. Es dauerte nicht lange und man bestaunte meinen Astralkörper 😉 und die Bikes. Innerhalb von wenigen Minuten standen die Köche/innen und das Personal bei mir und staunten – machten Fotos. Nur dumm, keiner konnte Englisch, bzw ich kein Chinesisch. Bis ein Officer der Grenzkontrolle auftauchte. Er wohnt auch hier im Hotel. Dieser konnte Englisch und schon war die multikulturelle Unterhaltung im Gange. Die üblichen Fragen, woher, wohin, wieso. Die Bikes waren sauber, ich mit meinem Latein am Ende und wir gingen unsere Wege. Später waren wir noch zum Essen und Morgen soll es nun los gehen. Das nächste Ziel: Datong und kurz vor der Stadt schauen wir uns „The great wall“ an – die „Chinesische Mauer“.

In diesem Sinne – Way to Huyen rollt wieder (hoffentlich) – Lothar

Bilder vom Tag

 


, , ,