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Mein Name ist Lothar A. Baltrusch. Seit 2009 habe ich ein Patenkind in Vietnam: Thi Thao Huyen Pham. Anfang Mai 2013 bin ich durch 8 Länder gefahren über 15.000 km weit um sie zu besuchen. Hier meine Erlebnisse.

Tag Archives: World Vision

Tag 02 – 18.05.2013 – Frankfurt / Oder – Drobin (PL) 477 km

Das letzte deutsche Frühstück – dann ab auf die Bahn Richtung Osten. Grenzübergang Polen. Ich bin zum ersten Mal in dem Land aus dem mütterlicherseits meine Vorfahren kamen und es ist die erste Grenze, das erste Land auf dem Weg nach Vietnam. Erster Halt. Nach kurzer Zeit spricht uns ein Pole mit Akzent an. „Feines Motorrad – kann man damit auch zu zweit fahren ? Kann man damit auch im Gelände fahren und auch auf der Autobahn ? Was ist das für eine Marke ?“ Der Mann geht – anscheint sehr befriedigt mit unseren Antworten und kommt kurze Zeit später, gibt mir ne Maglite Taschenlampe und bedankt sich für das anregende Gespräch. So etwas erleb mal in Deutschland. Ach ja – nachdem er fragte woher wir kommen und wo wir hinwollen – sagte er – „Ich komme aus Herdecke J“ – Sachen gibt’s !

Kurze Zeit später lernen wir den Harley Fahrer Wojtek kennen. Er war auf der „Super Rallye“, die dieses Mal in Polen statt fand und wie jedes Jahr viele 1000 Biker aus der ganzen Welt angelockt hat. Er wollte ein Foto von und mit uns – als er hörte wohin wir wollten war er sprachlos – er konnte es nicht glauben.

Es ging weiter Richtung Warschau. Plötzlich Stau. Und was macht der Baltrusch ? Er fährt das erste Mal zwischen den Autos durch den Stau. Leute, was ging mir der Stift – aber es hat geklappt – schön mit 5 km/h laaaangsam zwischen den Autos und den LKW hindurch. Da hast sich das Sicherheitstraining bei Alex doch gelohnt – leicht wedeln und das Bike im Grenzbereich beherrschen. Bernd hat ein paar Fotos davon gemacht, weil … ich selbst würde es nicht glauben. Sieht aber schlimmer aus als es war !!! Übrigens – wir haben 4 x Maut bezahlt – umgerechnet jeweils 3,50 €. Und … man merkt es den Straßen an. So sauber und Lochfrei wie die Garageneinfahrt eines Eigenheims und das über viele 100 km Autobahn – ohne Baustellen.

Irgendwann mal runter von der Autobahn in Richtung Plock. Die Landschaft 1A !! Wir fuhren durch zauberhafte kleine Orte bei herrlichem Sonnenschein und immer wieder sah ich Hunde – deutsche Schäferhunde. Ist wohl ein Statussymbol. Alles andere als beschaulich, der Verkehr auf der Landstraße. Alles kleine bis große „Vettels“. Guckste mal einen Moment nach rechts – überholt dich jemand links mit einem irren Tempo. Aber das wusste ich vorher.

Plock. Sie ist eine der ältesten Städte Polens. Durch Plock fließt die Weichsel – ein über 1000 km langer Strom der in der Ostsee mündet. Ein paar Fotos und ein paar Filmsequenzen und danach an der Weichsel entlang.

Andreas ist unterwegs. Er ist gegen 7 Uhr losgefahren und müsste in den nächsten Stunden nach fast 1000 km bei uns sein. Sein Doc hat ihm grünes Licht gegeben – sein Knie ist zwar noch dick aber belastbar !  Das ist gut. Denn ohne Andreas wäre die Fahrt für mich unvorstellbar. Er war vom ersten Gedanken an, den ich an Vietnam hatte, dabei ! Hans-Jürgen fand ein super Hotel. Die Nacht 20 € incl. Frühstück. Am Abend haben wir dann auf das Team „Way to Huyen“ angestoßen und haben sehr sehr lecker und üppig gegessen. Jetzt sitze ich hier im Zimmer, schreibe diesen Artikel und schaue TV. Ein Film mit Anthony Hobkins „The Edge“ läuft – im Original mit polnischem „Drübergequatsche“ – ein Verstehen ist unmöglich. Deshalb – Gute Nacht. Morgen geht’s nach Litauen !!

Lothar

Tag 01 – 17.05.2013 – Schwerte – Berlin 537 km

„Way to Huyen“ läuft. Um 9:05 h rollten Andreas Hülsmann, 10 Biker und ich aus der Teutonenstraße Richtung Antenne Unna. Es war der emotionalste Augenblick meines Lebens (abgesehen vom Tag meiner Hochzeit mit Kerstin). So viele Menschen kamen zur Abfahrt. Auch meine Mama. Sie ist eine sehr starke und tapfere Frau aber auch sehr gefühlvoll. Das gipfelte in einem Meer von Tränen. Hatte sie mir immer gesagt: „Ach Lothar – muss das sein, fahr doch wenn ich nicht mehr da bin“. Mama – das geht nicht. Du wirst 90 Jahre oder älter, dann bin ich 70 und werde wohl nicht mehr auf das Motorrad kommen. Ich nahm sie in den Arm und weinte auch. Dann ging alles sehr schnell. Rauf aufs Bike – ich muss weg. Ich schaute in die Gesichter der anderen Abschiedsgäste – auch dort kullerten die Tränen. 1. Gang rein und weg. Ich habe die ersten Kilometer vor Tränen kaum was gesehen und vor geballten Emotionen konnte ich mich schwer auf die Straße konzentrieren.

In Opherdicke standen Leute an der Straße – sie wussten dass wir kommen – winke winke. Erster Stopp – Antenne Unna. Gefühlsdose auf und weiter geht’s. Meine lieben Kollegen haben eine Sondersendung gefahren. Seit 6 Uhr hat mich Sebastian Pasutti begleitet und jetzt hier gab es 2 Stunden „Nachschlag“. Danke an „mein“ Antenne Unna Team !! Immer mehr Leute kamen und auch der 3.te im Bunde – Hans-Jürgen Weigt war mittlerweile da. Es gab Interviews, Fotos nicht nur für die Presse und Krim Sekt. Ich hatte dann mal 2 Minuten „Ruhe und Zeit“ mit meiner Frau. Was da passierte – unser Geheimnis. 11 Uhr – Abfahrt Richtung A1. Am Kamener Kreuz standen Leute auf der Brücke und wieder winke winke. Blinker rechts – A2 Richtung Berlin. In Bönen fuhr Andreas Hülsmann ab und wir weiter !! Was war passiert ? Nun – leider hat sich Andreas in den letzten Wochen das Knie verletzt. Wasser unter der Scheibe. Er hat bis zuletzt alles gemacht, damit das Knie besser wird. Und heute am Abfahrtag musste er leider noch einmal zum Doc. Also haben wir den Tag so durchgezogen wir gedacht – damit alle ihn so erleben sollten, wie er geplant war. Wir fuhren weiter nach Berlin. Andreas startet am Samstag gegen 5 Uhr und kommt nach – wir treffen uns hinter Frankfurt Oder auf der Bahn und dann ist das Team „Way to Huyen“ komplett. Wir haben einen „Beifahrer“ – Bernd Degwer, mein Nachbar aus Schwerte fährt bis Litauen mit. Find ich total cool. So – jetzt geht’s zum Essen und dann ab ins Bett. Morgen läuft „Way to Huyen“ Richtung Polen.

Lothar

Way to Huyen – Heute gehts los !

Jetzt ist er da, der Starttag. 18 Monate habe ich geklappert und gemacht – bin auf 37 Veranstaltungen gewesen, 1000de Kilometer gefahren und verkauft. Eigenes Geld investiert und über 20.000 €uro gesammelt. Fast 200 Artikel verfasst und 1000 Mails geschrieben. Ich habe Euch mein Versprechen gegeben, jetzt löse ich es ein. 15.000 km liegen vor uns, 15.000 km Abenteuer. Wir werden Menschen treffen und verlassen, Momente erleben und genießen, jeden Tag erneut in Richtung Osten aufbrechen. Das Leben hier in Schwerte geht weiter. Meine Familie ist umsorgt. Die Informationen und Erlebnisse der Reise werden auf Antenne Unna zu hören und zu lesen sein. Ebenso hier auf meiner Homepage – diese pflegt allerdings mein Chef und Freund Tim Schmutzler, da sonst unser Webspace zu sehr leidet. Genauso wird mein Profil auf Facebook extern gesteuert. Toto Drees kümmert sich darum. Auch über die Facebookgruppe “Way to Huyen” bekommt Ihr aktuelle Infos. Regelmäßig stehe ich mit den Jungs in Kontakt. Auch World Vision wir die Reise medial begleiten. Nicht zu vergessen – die Ruhr Nachrichten. Auch dort wird oft etwas über die Fahrt stehen. Karsten Kloss kümmert sich um das Tracking, also die visuelle Route, diese wird man auf den Seiten finden. Mein Freund Jörg passt aus der Entfernung auf mich auf !

An dieser Stelle möchte ich Danke sagen. Danke an all die Menschen, die an die Idee geglaubt und diese unterstützt haben ! Ohne Euch hätten wir es nicht geschafft.

Ich muss jetzt los … Huyen wartet !! Lothar

Viele Gedanken

16. Mai 2013 Schwerte Gedanken, Presse, Unterstützer, Vietnam-Reise 2013 0

Der Gedanke” war der erste Titel meines ersten Blogs – am 19. November 2011. Heute nun heißt der Titel “Viele Gedanken”. Es ist ne Menge passiert. Ich habe zunehmend sehr viel Zuspruch bekommen. Viele Menschen nehmen Anteil an meinem Tun – so hat zum Beispiel Mareike geschrieben: “Von mir auch alles gute für Deine Reise. Respekt für Dein Handeln. Man sollte sich von sowas selbst motivieren lassen. Herzlichst alles gute !!!” Danke Mareike.

Es freut mich, dass ich Euch ein Stück weit einen “Gedankenschupps” gegeben habe. Das Projekt “Way to Huyen” ist für mich nicht einfach son Ding à la “Ja – dann mach ich mal, hab ich Bock drauf” – Nein! Da steckt, auch von allen Beteiligten, sehr viel Herzblut drin. Es ist über die Zeit gesehen, so intensiv geworden wie niemals etwas zuvor in meinem Leben. Anfangs waren die Kritiken heftig. Die Menschen haben meine Gedanken, mein Streben, mein Klappern nicht verstanden – oft wurde ich belächelt. Das hat sich nach und nach geändert. Die negativen Stimmen wurden leiser – die positiven lauter. Acht (8!) Kinderpatenschaften sind gewachsen. DAS war mein Ziel und es dürfen sehr gerne noch mehr werden.

Manchmal liegen die schönen Wünsche und die liebevollen Gedanken auch ganz nah. So hat mein Bruder Joachim mir folgende Zeilen geschrieben – wer sie in FB noch nicht gelesen hat – hier sind sie.

Ich möchte jetzt auch mal was sagen:
Nun kenne ich Lothar schon 46 Jahre. In dieser Zeit haben wir zusammen viel durchgemacht. Ich erinnere mich gern an Schrauberaktivitäten an Kadetts, MG Roadster, Jaguar E-Type und sonstige Fahrzeugen. Mir fallen Sachen ein, wie eine Radtour mit dem Nachbarn an die Möhnesee. Da bin ich zwar nicht mitgefahren, aber das Thema innerhalb der Familie war groß. Wir sind mit mehrerer Nachbarjungs in unseren Fussballschuhen über den Asphalt gegangen um, auf einem großem Bolzplatz mit Jacken als Torpfosten, zu kicken. Wir haben die Leidenschaft des Motorradfahrens entdeckt und so manche Tour unternommen.

Wir alle werden älter. Wir alle verändern uns und jeder findet seinen Weg und seinen Platz im seinem Abenteuer Leben. Keiner von uns wusste früher wohin es geht, was wir in 10 Jahren machen und mit wem wir unsere Jahren zählen dürfen.
Jetzt, wo das Projekt “Way to Huyen” seinen körperlichen Anfang findet und man, auch als nicht Mitfahrer, einmal in die Vergangenheit blickt, merkt man da ist jemand, den man kennt, aber auch nicht kennt.Der macht was, was man selber nicht machen würde. Er sucht sich die Öffentlichkeit und rüttelt wach. Selber ist man eher die leisen Töne gewöhnt.

In mir selbst sieht es so aus:
Eine Mischung aus großem Respekt vor der Verantwortung die jetzt noch kommt, gepaart aus Angst das was passiert und mit Freude garniert, das er etwas erreicht hat, was nicht viele wagen. Er ist mein großer Bruder, den ich in Gedanken auf der Reise begleiten werde. Er ist mein Bruder und ich freue mich, das er das wagt, was viele nicht wagen. Er setzt sich für Menschen ein, die er nicht persönlich kennt. Er sorgt dafür, das Menschen Bildung, Wasser und ein Dach über den Kopf bekommen. In einer Region, die für viele von uns unbekannt ist.
Wenn jeder nur einen Menschen über World Vision unterstützt, hat er in seinem Leben mehr getan als nur Wort schwingen.

Ich liebe meinen Bruder und er macht es richtig!

Danke Achim – hast es geschafft – mir Tränen zu bereiten !

Ich liebe Dich auch und die “Baltrusch Family” – Lothar

Sicherheit

13. Mai 2013 Schwerte Presse, Unterstützer, Vietnam-Reise 2013 0

Jetzt bin ich ja bald weg und lasse Freunde, Familie und meine Lieben zu Hause. Die beiden Herren auf dem Bild werden sich – wie versprochen um das Wohlergehen meiner Familie kümmern. So wie auch Nachbarn und Freunde. Somit kann ich beruhigt fahren – lieben Dank – Lothar