Nebel stand über Nelidova – so der Name des Ortes der letzten Nacht. Etwas geschafft vom letzten Tag, ging es zum Frühstück. Danach Taschen packen und los. Plötzlich parkte da ein Taxifahrer und was kam aus seinem Autoradio ? Elvis Presley. Hamma wa !!! Bike an und ab geht’s – 300 km Richtung Moskau.
Und nach 5 Minuten ging es los. Ich nehme es mal vorweg – der Tag heute hatte alles zu bieten – wirklich alles !!!
Also, 5 Minuten gefahren und dann kam die Rüttelstreckckckckcke. Die überstanden – kurzes Stück „normale Fahrbahn“ – ging es in den Schlamm. Vorderradreifen war weg und ich mit meiner Konzentration völlig auf der Schlammbahn. Immer wieder ging das Vorderrad nach rechts, das Hinterrad nach links. Ich kann Euch sagen – nach 5 km war ich Fix und Fertig. Ach ja – dann kamen die Längsspuren, passt genau der Vorderreifen rein und der Gegenverkehr hatte die gleichen Probleme – das für knapp 21 km.
Als diese dann vorbei waren – wieso nicht noch ein paar Schlaglöcher … und wenn ich sage Schlaglöcher … schaut aufs Bild.
Als wir dann endlich fertig waren mit der „Bezwingung der Straße“, kam es von oben. Erst leichter Frühlingsregen – war auch ok – bei rund 28°, die Temperatur ging innerhalb von 10 Minuten auf 14 Grad runter und dann das volle Paket. Dauerregen, Blitz und Donner. Das, was ich bis hier beschrieben habe, ist innerhalb von 2 Stunden und 100 km passiert. Es kann nur besser werden.
Tanken – 90 km vor Moskau. Der Cappuccino schmeckt wie schon einmal aufgebrüht – egal, weiter geht’s auf der M9. Und dann wurde es voll. War ja letztes Jahr mit der Familie in LA. Kann man völlig easy fahren – alles hält sich an die Regeln, wenn Rot ist – ist Rot … nicht so in Moskau. Der starke Russe fährt einfach und davon gibt es ne Menge. Dauerte echt Überwindung – genauso im Verkehr mit zu schwimmen.
Wir fuhren an der Moskwa entlang auf der Suche nach dem Kremel. Kein Schild hier – davon gibt es 100.000 – konnten wir lesen. Irgendwie haben wir es doch – Dank der Spürnase von Andreas, geschafft – doch leider war da irgendeine Großveranstaltung. „Roter Platz“ gesperrt – Kremel nur zu Fuß besuchbar. Also was machen ? Einfach weiter fahren ? Nicht mit uns. Wir quälen uns doch nicht 2 Stunden durch den Verkehr durch Moskau und dann gibt’s dafür kein Bild !!! – Ständer links – Helm ab … jetzt muss es schnell gehen. Ein Tourist, der vorbei kam – musste das Foto machen.
Klick. Schon als wir die Bikes ausgemacht hatten – schaute die Polizei (davon standen ne Menge rum) streng und quatschten mit ihren Funkgeräten. Unsere Aktion dauerte genau 2 ½ Minuten – dann ging es weiter. Moskau ohne Kremelbild – undenkbar !!!
Es ging in Zeitlupe durch die Stadt. Stop and Go … Ich mach es mal kurz – 2 Stunden ab Stadtgrenze Moskau rein, 2 ½ Minuten Kremel incl. Bild, 4 (vier !!!) Stunden aus der Stadt raus!
Dann fanden wir das Hotel Alfa – und belohnten uns. Der Tag hatte ALLES. Ach ja, beim abpacken – dachte sich der Himmel: Ich hab da noch ein paar 1000 Liter Wasser.
Morgen geht’s nach Nishni Novgorod . CL Finale gucken !!!!
In diesem Sinne – Lothar
Schaut auch immer wieder Andreas`Blog: www.Tourenfahrer-Blog.de – er schreibt nicht soooo oft wie ich, manchmal auch zeitlich versetzt – aber … er schreibt !