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Mein Name ist Lothar A. Baltrusch. Seit 2009 habe ich ein Patenkind in Vietnam: Thi Thao Huyen Pham. Anfang Mai 2013 bin ich durch 8 Länder gefahren über 15.000 km weit um sie zu besuchen. Hier meine Erlebnisse.

Monatsarchiv: Juli 2013

Tag 63 – 18.07.2013 – Bangkok (Thailand) 9 km

18. Juli 2013 Bangkok (Thailand) Presse, Unterstützer, Vietnam-Reise 2013 0

Wir sind mal wieder umgezogen. Aus den Häusern 9 und 10 in die Häuser 1 und 2. Vorteil – der Weg zur Lobby ist nicht soweit und wir haben WiFi. Ansonsten den gleichen Ausblick und dieselbe Ruhe. Meiner Kniekehle geht’s gut, jedoch hat das Gift sich richtig schön im Körper verteilt, die Gelenke schmerzen ein wenig, dass war aber abzusehen.

Den heutigen Tag haben wir bei Touratech verbracht. Den Leuten bei „Machen“ zugeschaut – die Vorbereitungen des “Travel Events 2013” laufen wie geschmiert. Selbst haben wir an unseren Webseiten gearbeitet. Tat mal ganz gut – nix tun und dennoch viel zu schaffen. Andreas hat, neben der Pflege des “Tourenfahrerblog“, auch die Präsentation von „Way to Huyen“ zusammengestellt und mein Ergebnis des Tages seht ihr hier:

Galerie Laos

Galerie Vietnam

Galerie Laos II

Wer den kompletten “Way to Huyen” sehen möchte klickt hier:

Galerie “Way to Huyen”

Die Kollegen der Presse dürfen sich gerne bedienen !!

Nehmt Euch was zu trinken und genießt die Bilder. Morgen machen wir Bangkok Downtown unsicher !

 

Gesamtkilometer 15.997 km

Quelle: Touratech Tailand

 

Tag 62 – 17.07.2013 – Bangkok (Thailand) 5 km

17. Juli 2013 Bangkok (Thailand) Presse, Unterstützer, Vietnam-Reise 2013 10

Seeeeehr gut geschlafen – wach geworden mit Blick auf den See. Eine leichte Brise wehte ins Zimmer. Ich bin raus auf die Terrasse, Kaffee und Zigarette und lauschte der Natur. Die Kois kamen und begrüßten mich. Perfekter kann der Tag nicht anfangen. Es sollte aber alles anders kommen. Der Reihe nach. Ich bin vom Haus 10 zur Lobby gegangen. Diese ist Licht,- und Luftdurchflutet – alles offen. Auf dem Weg dorthin sah ich kleine Hundertfüßler krabbeln. Ich dachte mir noch – och lustige Tierchen.

Es ging zu Touratech Meeting. Wir wollten die Dinge des Wochenendes besprechen. Bin zwischendurch raus um eine Zigarette zu paffen. Sitze dort in meiner kurzen Hose, gehe danach wieder rein zum Tisch, setzt mich hin. Plötzlich spüre ich in der Lendengegend ein „Krabbeln“. Denke mir noch – och, da läuft wieder etwas Schweiß durch die Buxe. Stelle mich hin, fasse danach und das „Kribbeln“ fährt am Bein runter und dann ein höllischer Schmerz. Ziehe blitzschnell „blank“. Stehe ohne Hose im Verkaufsraum – überall die Belegschaft und ich stehe dort nur mit Unterhose und runtergelassener Shorts. In dem Moment fällt ein riesen Hundertfüßer auf den Boden und verschwindet unter der Treppe. Dieser Mistwurm hat mich gebissen. Er muss mir beim Rauchen in die Hose gekrabbelt sein. Die Stelle in der rechten Kniekehle wurde dicker. Peera, Chef von Touratech sagte etwas von wegen „Hospital“ – ich hingegen meinte – „Och, ist doch nicht so schlimm.“ Aber die Stelle wurde dicker und tat mehr und mehr weh.

Also fuhr mich Tarn, eine Mitarbeiterin ins Hospital. Kreuz und quer durch Bangkok. Und dann alles wie im Film. Ich stieg aus dem Van, vielmehr krabbelte ich und ein Pfleger eilte mit einem Rollstuhl herbei. Leute, ich bin doch kein alter Mann! Es ging in die Aufnahme, danach in den Behandlungsraum. Sah aus wie in einer amerikanischen Serie. Überall Betten die man mit einem Vorhang dezent separieren kann. Schnell war eine Ärztin da und 5 (!) Krankenschwestern. Eine für den Puls, eine für das Fiebermessen, eine für die Hose, eine für die Decke und eine für das Händchen halten. Und dann ging alles sehr schnell. Die Wunde wurde gesäubert, Antibiotikum gespritzt, ich musste 20 Minuten liegen bleiben. Mir wurde echt ein wenig schummerig.

> Frau Doktor erklärt <

> Auuuuuah – lustige Ohrringe hat sie <

Tarn erledigte den Papierkram und bezahlte die Rechnung. Dickes Pflaster in der Kniekehle und Antibiotika 2×1 ein paar Tage lang – Danke Hundertfüßer. Zurück bei Touratech machte man sich schon Sorgen. Denn immerhin soll dieser Hundertfüßer giftig gewesen sein. Leider hat er den späten Nachmittag nicht mehr erlebt. Dafür aber ich. Wir sind beim Lunch.

> v.l. Joey und Panote, dann Touratech Mitarbeiterinnen, dann Tarn und Andreas. <

Da fährt man fast 16.000 km und so ein kleines Tierchen streckt einen in den letzten Tagen fast dahin.

 

Gesamtkilometer 15.988 km.

 

Zusatz: Sorry Leute, es war kein Tausendfüßer – sondern “nur” ein Hundertfüßer. Dennoch nicht lustig. Schaut selbst – Quelle Wikipedia.

Die Hundertfüßer (Chilopoda) sind eine Klasse der Gliederfüßer (Arthropoda) und werden bei den Tausendfüßern (Myriapoda) eingeordnet. Weltweit sind etwa 3.000 Arten dieser Tiere bekannt, womit sie nach den Doppelfüßern die zweitgrößte Gruppe der Tausendfüßer darstellen. Die Tiere erreichen Körperlängen von 1 bis 10 Zentimetern, tropische Scolopendra-Arten (dt.: Skolopender) können auch bis 25 Zentimeter lang werden.

Gift: Bestandteile der Skolopendergifte können Acetylcholin, Serotonin sowie Histamin sein. Einige wenige Arten produzieren auch Blausäure. Die Giftwirkung ist für einen robusten, gesunden und erwachsenen Menschen normalerweise nicht lebensgefährlich, jedoch sehr unangenehm und schmerzhaft. Die Bissstelle schwillt in der Regel sehr stark an, es kommt zu sehr intensiven, über den gesamten Körper strahlenden Schmerzen. Dazu kommen je nach Art und Dosierung des Giftes Lähmungserscheinungen, die über mehrere Tage anhalten können. Ebenfalls verursacht das Gift oftmals Übelkeit und Schwindelgefühle sowie ein Taubheitsgefühl an der Bissstelle. In seltenen Fällen kann es auch zu Atemproblemen und Herzrhythmusstörungen führen. Vor allem bereits erkrankten und geschwächten Menschen sowie Kindern und Senioren wird empfohlen, eine ärztliche Behandlung in Anspruch zu nehmen. Auch eine Nekrose kann unterhalb der Bissstelle auftreten und muss dringend medizinisch behandelt werden. Wie bei allen Bisswunden besteht die Gefahr einer Blutvergiftung.

Es sind bisher zwei Todesfälle dokumentiert, dabei handelte es sich zum einen um ein Mädchen, das von einem Skolopender direkt am Kopf gebissen wurde. Bei dem anderen Fall hatte ein 39-jähriger Thailänder, nachdem er gebissen wurde, den Hundertfüßer gegessen. Innerhalb von zwei Stunden starb er.

Tag 61 – 16.07.2013 – Nakhon Ratchasim (Thailand) – Bangkok (Thailand) 292 km

17. Juli 2013 Bangkok (Thailand) Presse, Unterstützer, Vietnam-Reise 2013 3

In der Nacht hatte ich einen Alptraum. Keine Ahnung um was es da ging – irgendwie alles Kreuz und Quer. Nass geschwitzt wurde ich wach. Fakt war – ich hatte mal wieder ein Zimmer ohne Fenster – vielleicht lag es daran oder aber an dem Essen – ich habe keine Ahnung. Sachen packen – ein letzter Kaffee und hinein in den Linksverkehr – Richtung Bangkok.

Das Navi spinnt. Mal 800 km, mal 400 km zeigt es an. Wir fahren per Karte. Sie Straße ist gut – wir verlassen die Stadt, fahren auf dem Highway. Plötzlich taucht eine Mautstelle auf. Ein Beamter eilt herbei und erklärt uns, wie wir zufahren haben – gaaaanz links. OK. Keine 2 km weiter, „sprintet“ ein Motorradpolizist auf die Bahn. Steht mittig, breitbeinig mit erhobenen Händen. Er will, dass wir an den Rand fahren. OK. Wir stehen noch nicht ganz, da beginnt er auf „Thai“ auf und einzureden – aus Thai wird Englisch – wir versehen. No Bikes on Highway ! Mal wieder VERBOTEN. Dann wird er auf einmal „redselig“. Interessiert sich für unsere Bikes  – woher wir kommen – wohin wir wollen. Danach zeigt er uns stolz seine BMW. Es gibt Dinge auf der Welt, die verstehen nur Biker – Gesetz hin oder her.

Wir fahren weiter, nächste Ausfahrt raus. Quer durch Bangkok – ohne Navi, ohne Karte. Nur mit einem Foto aus dem Internet. Spannender und abwechslungsreicher können die letzten Minuten des „Way to Huyen“ kaum sein. Dann haben wir es geschafft. Nach genau 15.978 km ist WtH am Ziel. Touratech Bangkok.

Sehr nett werden wir begrüßt – Panote, unser Ansprechpartner ist sehr um uns bemüht. Nach einem Drink geht’s erstmal in das „Baan Chay Namm Resort“ dann zum Essen.

Mal ehrlich Leute. Wir haben in Bruchbuden genächtigt – manchmal kaum geschlafen, in Zimmern ohne Fenster, in gebrauchter Bettwäsche – sicherlich auch überteuert in 4 **** Hotels. Alles selber bezahlt! Nach all den letzten Tagen sind Andreas und ich der Meinung – chilliger kann das Projekt „WtH“ nicht enden. Das hier ist „Luxus“ für die Seele. (15 Euro die Nacht) Ein Bieber schwimmt stündlich von einem Ufer zum anderen, Kois tummeln sich ohne Ende im See und lassen sich füttern – bis Touratech ist es ein knapper Kilometer. Dort werden wir am Sonntag die „WtH“ Party starten – d.h. Touratech macht sie. Danach die Bikes in Kisten, wir später in der Woche in den Flieger.

Bis denne.

Gesamtkilometer 15.978 km.

> Stinkt wie ein Iltis – war aber sehr cool – der Companero von Touratech <

Tag 61 – Stay in Bangkok …

16. Juli 2013 Bangkok (Thailand) Presse, Unterstützer, Vietnam-Reise 2013 2

… Way to Huyen – finish !!! Morgen mehr !

Tag 60 – 15.07.2013 – Kuchinarai (Thailand) – Nakhon Ratchasim (Thailand) 306 km

15. Juli 2013 Nakhon Ratchasim (Thailand) Presse, Unterstützer, Vietnam-Reise 2013 6

>Heatbeat Bungalow<

Gut geschlafen. Geduscht „mit“ der Dame auf den Fliesen, Kaffee. Bevor es los ging, habe ich meine Mails gecheckt – Huuuhuuuuu … ich bin wieder Onkel geworden. Glückwunsch an Bruder Christian und seine Frau Peggy !!!

1. Gang – Richtung Bangkok. Gedanken an:

Es ist der 60 Tag. 60 Tage „on the road“. Ich habe viel erlebt – wahrscheinlich mehr als für ein Leben notwendig ist. Habe Menschen getroffen, geholfen, geweint, gelacht und mich oft gewundert – wie das alles hier funktioniert. Und es sind wunderbare Dinge passiert. Mein Bruder Joachim bringt es auf den Punkt.

Ich muss mal wieder etwas sagen!
„Way to Huyen“ läuft jetzt im Part 3. Lothar und Andreas haben das, was sie gesagt haben gemacht und erreicht. Viele, ganz viele Stimmen haben beide nach vorn getrieben. Dafür meinen Dank. Viele, ganz viele Stimmen haben ihren Respekt gezollt in dem Wörter formuliert worden sind. Auch dafür, Danke. Aber die wahren Helden der Facebook Fans von „Way to Huyen“ sind 15 Personen, die eine Patenschaft übernommen haben. Was nützen Worte, auch wenn diese sehr gut gemeint sind. Was nützen Durchhalteparolen die nicht satt machen und nicht bilden?  Ich verbeuge mich tief vor den 15 „Way to Huyen“ Fans die gemacht haben. Mein Gedanke dazu ist folgender: Wer helfen kann, soll es tun. Wer nicht helfen kann sucht den, der es kann. Wer nicht helfen will, soll sich selber suchen. Mit diesem Gedanken warte ich auf die Reiseberichte der beiden. Bis dann mal, Joachim Baltrusch

Mittlerweile sind es 17 Paten bei World Vision und 3 DIREKT bei Jürgen Eichhorn im Blindenhaus. Bitte unterstützt weiter Jürgen und seine Kids !!!

Infos hier: STARS OF VIETNAM

Der Linksverkehr macht Spaß – Hochkonzentriert muss ich sein – aber es macht Bock. Die Straßen sind gut. Fotomotive gibt’s nicht so viel bis auf diesen Schnappschuss:

Mitten in einer Stadt plötzlich dieses Motiv. Sehr imposant.

Nach 306 km erreichen wir Nakhon Ratchasim. Das Hotel ist sauber und fein. Kostet 400 Baht ( 9,83 Euro).

>Mix Hotel in Nakhon Ratchasim<

Morgen geht’s auf die letzten Kilometer des „Way to Huyen“.

Gesamtkilometer 15.686 km.