Zurück zur Startseite

Mein Name ist Lothar A. Baltrusch. Seit 2009 habe ich ein Patenkind in Vietnam: Thi Thao Huyen Pham. Anfang Mai 2013 bin ich durch 8 Länder gefahren über 15.000 km weit um sie zu besuchen. Hier meine Erlebnisse.

Tag Archives: Andreas Hülsmann

Tag 48 – 03.07.2013 – Dien Bien Phu (Vietnam) – Thuan Chau (Vietnam) 117 km

5. Juli 2013 Thuan Chau (Vietnam) Presse, Unterstützer, Vietnam-Reise 2013 0

Wir bekommen das OK – die Bikes und der Van haben die Papiere. Ab zur Grenze. Minuten später ist alles in Butter, wir packen die Bikes. Charlie und Peter sind auch da, sie wollen weiter nach Laos. Dort Richtung Süden und dann nach Kambotscha. Ein letztes Foto, Mr. Thang ist auch gekommen. (Allerdings ist er nicht auf dem Bild. Klick. Vielleicht sehe ich die US Boys ja irgendwann wieder – wer weiß.

Den ersten Gang rein – Gas. Vietnam, ganz offiziell ! Einer der Hauptgründe wieso es so lange  gedauert hat: Jeder Polizist auf unserer Route weiß jetzt das wir im Land sind – diese Info zu streuen dauert natürlich im Zeitalter des Internets. Egal, wir fahren vom Berg runter, 33 km nach Dien Bien Phu. Muss ich sowieso hin, weil – ich Depp habe den Zimmerschlüssel mitgenommen. Also Grund genug um einen schnellen – letzten Kaffee in „unserem Cafe“ zu trinken. Der Wird (der mit dem US-Helm) staunte nicht schlecht. Es dauerte keine 2 Minuten und in „unserer Straße“ waren die Bikes die Attraktion. Danach wurden, seit Tagen, „echte Kilometer“ gemacht – Abfahrt Richtung Hanoi. Es dauert nicht lange und die Stadt lag hinter uns, das Land vor uns. Leute … es war wie die Fahrt durch eine niemals enden wollende Hochglanzpostkarte. Laos nannte ich das Paradies – Vietnam ist die Vollendung des Möglichen !!!

Eine Landschaft wie gemalt, sanft schmiegt sich der vietnamesische Dschungel an die Berge. Die Straße soweit OK – bis auf ein paar „Schlammmomente“ – entstanden durch Bergrutsche. Der Rote Lehm lag Knöcheltief auf der Fahrbahn, schwierig für mich das Bike gerade zu halten. Danach kreuzte der Bergbach die Fahrbahn, wieder Knöcheltief. Dazwischen Wasserbüffel, Reisfelder, spielende Kinder und Hunde, Enten, Schweine, Hühner und Schlangen. Der absolute Hammer. Wir passierten den kleinen Ort „Thuan Chau. Unser Guesthouse heißt „Huyen“ – lustig ! Nebenan gibt es die Dorfschule – die heißt genauso. Kurz zum Essen, eine Schale Ries und „Grünzeug“ – fertig, ab ins Bett. Morgen geht’s weiter Richtung Hanoi. Jürgen Eichhorn wartet – ich bin gespannt.

Bis denne – Lothar

Gesamtkilometer 13.827 km.

Tag 47 – 02.07.2013 – Dien Bien Phu (Vietnam)

2. Juli 2013 Dien Bien Phu (Vietnam) Presse, Unterstützer, Vietnam-Reise 2013 5

Die Nacht war der Hammer. Blitz und Donner so gewaltig wie ein Heavy-Metal Konzert. Laut, Hell und schrill !!! Von den Bergen kam die geballte Naturgewalt auf die Stadt zu. Einziger Vorteil – es wurde kühler. Heute Morgen dann Dauerregen. Sollte nun der Anruf von der Grenze kommen –  dann Prost Mahlzeit. Das wäre wie unter der Dusche in Klamotten. Andreas und ich trafen uns zum Frühstück mit den US Guys – Charlie und Peter. Sie wollten heute zur Border of Laos, da wo unsere Bikes stehen. 164 km Berg rauf und runter bei Dauerregen – oh oh. Dazu kam es aber nicht. Es hörte nicht auf.

Wir tranken süßen vietnamesischen Kaffee und Tee, aus der benachbarten Konditorei holte ich Gebäck. Fertig war das Frühstück. Gegenüber des Cafes – wildes Treiben. Punkt 8 Uhr wurde die Speismaschine angeschmissen, dunkle Dieselwolken quälten sich aus dem Auspuff in die Freiheit. Unter lautem Getöse fing die Trommel sich an zu drehen – Baustelle, mitten in der Stadt. Rund 25 Bauhelfer, Männer und Frauen, werkelten. Jeder hatte eine Aufgabe. In Windeseile war der Beton fertig und wurde mit einem Flaschenzug in 4 Metern Höhe gezogen, auch dafür gab es einen sehr lauten Motor. Der Rahmen für die neue Decke bestand aus Unterarmdicken Bambusrohren. Wir saßen und aßen und schauten. Irgendwie bekamen das die Menschen mit und unterhielten uns mit Gesten und lauten Worten – aber alles sehr freundlich. Die Bilder und das Video dazu gibt es später – kann mal wieder nix laden.

Dann – klingelte mein Travelphone. Mr. Thang war dran – der Beamte von der Grenze. Und … ? Nein ! Nur soviel, die Papiere sind im Land, in Hanoi, er warte jetzt auf die Mail von der Botschaft dort und dann, ja dann könnte es klappen. Wir haben nichts weiter zu tun, als zu warten – also machen wir das. Da Mr. Thang schon einmal am Phone war, gab ich es Charlie. Er und Peter hatten sich Bikes hier in Vietnam gekauft (Bilder später). Sie hatten Papiere. Zulassung und den Kaufvertrag. Reicht das, um aus Vietnam nach Laos zu reisen ? Mr. Thang gab sein OK und die Jungs waren Happy. Also – auf in den Tag. Jedoch braucht man bei Regen und nasser Straße für die Strecke bis zur Border gut 1 ½ Stunden und dann noch bis zur ersten Stadt in Laos (da wo wir unsere letzte Nacht verbracht hatten) noch einmal 6 Std.. Incl der Wartezeit an der Grenze sind das ca. 9 Stunden. Und das bei Regen – „nönönönö – gefährlich“ würde Chu jetzt sagen [Hi Chu – ich weiß Du liest mit !!!]. Also beschlossen die US-Boys noch eine Nacht zu bleiben.

Frühstück war beendet – die Betondecke gegenüber fast fertig – auf in unser Guesthouse. Denn Charlie und Peter hatte ihre Bleibe gekündigt. Und was soll ich sagen – ich bin mal wieder umgezogen. Vom Zimmer ohne Fenster, gestern in ein Zimmer mit zwei Betten und Fenster und heute dann in ein Zimmer mit einem großen Bett und … Balkon zur Straße hin !!! (Bild folgt später) Charlie und Peter bezogen mein Zimmer. Das jetzige ist echt super geil. Habe auf dem Balkon gesessen, den Artikel geschrieben, schaue auf die Hauptkreuzung, Mofas hupen, Menschen quatschen und exotische Tierlaute sind auch zuhören. Der Regen ließ nach. Es war angenehm warm. Wir beschlossen später in die Stadt zugehen – also einmal quer über die Kreuzung. Dort ist täglich Markt. Ich brauche einen Gürtel – denn seit Wochen hängen mir die drei Hosen (Kurze, Jeans und die Bikerhose) in den Kniekehlen. Ich denke 6-7 Kilo sind weg. Find das ganz ok. Und was die Malaria Pillen angeht – ich vertrage sie, habe keine Beschwerden, keine Alpträume – alles gut. Das sind alles positive Dinge, die ich berichten kann und das gefällt mir. Bis auf eine Kleinigkeit – ICH WILL MEIN BIKE !!!

Spaziergang durch die Stadt – über den Markt. Peter brauchte Dongs und ging an einen ATM Automat und … Karte weg. No card – no money. Der Automat hatte sie behalten. Also – wieder mal die Wartekarte gezogen und über eine Stunde gewartet, dass die Bank auf macht. Bank auf – Kate da … das war ja einfach ! Wir haben dann irgendwo n Sandwich gegessen und dann gings aufs Zimmer – Nickerchen. Schlaucht echt, den ganzen Tag nix zumachen 😉

Gegen 18 h Viet Nam Zeit ging mein Travelphone. Mr Tang war dran. „Hello, Lothar ? Good news – all is ok !!! You can come and drive with the bikes!!“ Es klang wie – Glückwunsch – 6 Richtige !!! Morgen früh kommt das Taxi. Wir fahren dann zur Border. Dort bekommen wir die Papiere und los gehts. Dennoch glaube ich es erst, wenn ich die Kreuzung gegenüber des Guesthouse hier – Richtung Hanoi – auf eigenen Rädern überquere. Es bleibt spannend.

Ach ja … jetzt heißt es wieder warten – auf 19 Uhr Viet Nam Zeit … dann geht’s zum Spanferkelessen mit den US-Boys !!!

 

Immer noch Kilometer 13.710 km und Bilder kommen später – WiFi bleibt echt lahm.

Tag 46 – 01.07.2013 – Dien Bien Phu (Vietnam)

1. Juli 2013 Dien Bien Puh (Vietnam) Presse, Unterstützer, Vietnam-Reise 2013 3

Die Bikes haben noch kein “GO” – warten auf uns an der Grenze und wir auf die Papiere aus Hanoi. Im Hintergrund wird daran eifrig gearbeitet – aber Beamte brauchen Zeit !

Habe das Zimmer gewechselt – jetzt kann ich sogar aus dem Fenster schauen – hatte vorher keins !!!

Mal wieder dieselbige totschlagen. Bei schwülen 33 Grad nicht so einfach. Stunde im Guesthouse, Stunde in der „Außensauna“ usw. Der Schweiß läuft in Strömen, kann gar nicht soviel trinken.

Habe zwei Amerikaner kennen gelernt aus Dallas. Charlie und Peter. Nette Typen. Haben sich hier zwei Bikes gekauft, damit wollen sie nach Laos und dann weiter. Nur Verrückte Menschen – aber sehr nett.

Auf dem Markt habe ich einen Käfig voller Geckos gefunden. Riesengroß die Tiere, fast so wie Ratten. Sie werden hier gegessen !!! Och neeeee …

Und jetzt gerade gehts los – Donner, Gewitter und Regen. LmaA – Dien Bien Puh liegt in einer Ebene – rundum Berge – wer schon einmal am Gardasee oder so war, … genau ! Nur noch n Tacken heftiger.  Bin froh nicht auf dem Bike zu sitzen !

Hoffe dann doch auf Morgen – hoffen auf die Weiterfahrt.

Ihr seht – auch in Vietnam hat man ganz gewöhnlichte Tage.

Immer noch Kilometer 13.710 km und Bilder kommen später – WiFi bleibt echt lahm.

Tag 45 – 30.06.2013 – Oudomaxy (Laos) – Dien Bien Phu (Vietnam) 199 km

30. Juni 2013 Dien Bien Phu (Vietnam) Presse, Unterstützer, Vietnam-Reise 2013 5

Es sollte Regen geben – der blieb aber aus !!! Strahlender Sonnenschein bei milden 33 Grad und 90 % Luftfeuchtigkeit, dazu 1200 m rauf auf den Berg und wieder runter. Links Kurve, dann rechts Kurve, alle 50 Meter, was will man mehr ? Mir lief der Schweiß in die Stiefel, die Handschuhe hatte ich ausgezogen, weil meine Hände kochten, die Jacke etwas offen. Garen im eigenen Saft. Die 164 km bis zur Grenze zogen sich. Fünf Stunden haben wir gebraucht. Zwischendurch ein paar kleine Stopps – Kaltgetränke auftanken. Und dann standen die Laotischen Damen vor uns – erst wurde Andreas belagert – dann ich. Jede hatte etwas zu verkaufen. Wir ließen uns breitschlagen. Weiter gings – noch etwa 25 km bis zur Grenze. Oben auf einem Berg war es dann soweit.

Eine halbe Stunde später (der schnellste Grenzaustritt überhaupt) rollten wir auf ein Schild zu – VIETNAM !!! Ich war am Ziel (vorerst). Andreas ließ mich vorfahren und begrüßte mich über Heatset mit den Worten: „Lothar – Willkommen in der Sozialistischen Republik Vietnam“  – ein wahnsinniges Gefühl, ich hatte Tränen in den Augen. Nach fast 13.700 km – habe ich Huyens Land erreicht. Habe ich doch in den letzten Monaten auf diesen Tag hingehofft aber nicht wirklich dran geglaubt. Aber dann nahm das Schicksal seinen Lauf.

Wir standen vor dem Gate. Ein Beamter (Mr. Thang) empfing uns mit den Worten „Welcome to Vietnam – were do you come from?“ – „Germany“ … oh !!! Unsere Pässe wurden kontrolliert – wir bekamen die roten Stempel aber zwei Türen weiter war dann Ende der Freude. Die Bikes dürfen nicht rein und Hans-Jürgens Auto auch nicht! Zack … !!! Frage – wieso? Antwort: Ist so !

Mr. Thang war aber sehr sehr nett und ich zeigte ihm das Schreiben der vietn. Botschaft aus Berlin. Ein anderer Beamte telefonierte mit dem 1. Staatssekretär in Deutschland. So weit, so gut. Unsere Papiere waren an einem anderen Grenzübergang – in der Nähe von Hue. Hunderte von Kilometern weiter südlich. Wir hatten keinen Übergang im Visum jedoch einen mal mündlich in Berlin angegeben. Da war noch die Idee akut, dort in der Nähe von Huyen über die Grenze zu gehen. Das hat sich aber durch die Einladung von Jürgen Eichhorn aus Hanoi erübrigt. Und wie gesagt – kein Grenzübergang steht im Visum. Aber – Beamte sind Beamte – überall auf der Welt. Mr. Thang machte den Vorschlag, da heute Sonntag ist, bleiben die Bikes und das Auto an der Grenze stehen und wir dürfen mit dem Taxi nach Dien Bien Puh ins Hotel fahre. Haben wir dann gemacht. Und nun sitze ich hier in Viiiietnaaaam !

Morgen werden wir unsere Vehikel bekommen, dafür hat (nach ein paar Telefongesprächen) der Sekretär in Berlin und Jürgen Eichhorn gesorgt. Ich bin ge – und entspannt !!!

 

 

Kilometer 13.710 km. Bilder kommen später – WiFi ist echt lahm.

 

Laos 29.06.2013 – 30.06.2013

30. Juni 2013 Laos Galerie 0