Die letzte Nacht in China ist rum – schnell aufs Klo, kalte Dusche und los. Chu’s Traum war es – einmal vom Norden Chinas in den Süden zu fahren. Das sagte er mit auf den letzten 50 km China bis zur Laotischen Grenze. Diesen Traum hat er die letzten 14 Tage erlebt. Ich habe Chu zu Danken, denn ohne ihn hätte ich die Hürde China nicht geschafft. Er formulierte es wie folgt: „ Wir waren Fremde und trennen uns als Freunde. Jeder hat dem Anderen zu Danke für die Chance“. Und dann schob er noch eine chinesische Weißheit von Mao hinterher: „ Mao ging mal den langen Marsch, von 1935 bis 1936. Durchquerte sein China. Mao sagte danach: Der kleine Feuer kann ganze Grasssteppe anzünden“. Ich habe lange über diesen Satz nachgedacht. Danke Chu.
Zwei Stunden dauerte die Auseise aus China und knapp eine Stunde die Einreise nach Laos. Dann plötzlich war es wie – Vorhang auf – Film ab. Unbeschreiblich, was wir sehen durften. Eine Landschaft wie im Tropengarten im Dortmunder Zoo. Schwülwarm, wie eine Finnische Sauna während des Aufgusses. Die Straße gut und alle 50 Meter eine Kurve, rauf und runter, links und rechts. Das muss Garten Eden sein. Überall wuchsen Bananen oder Ananas. Echsen krabbelten über die Straße, gefolgt von Gottesanbeterinnen und fetten grauen Hausschweinen. Hunderte von Schmetterlingen flattern lautlos und majestätisch durch die Luft, mal Pechschwarz, mal schwarz/gelb, mal knallrot. Dicke fette Schnecken verträumen den Tag damit, die Straße zu überqueren.
Die Menschen leben direkt an der Straße, duschen nackt – während die einzelnen Autos vorbei huschen. Die Laoten sind ein sehr hübsches Volk – ein leichter „Indianertouch“ – gebräunte Haut und lange dünne schwarze Haare. Sie leben in kleinen Dorfgemeinschaften – deren Häuser aus Holz sind. Es mutet ein wenig an, wie eine stundenlange Fahrt durch eine Westernstadt an, deren Fassaden vom roten Staub der Erde gepudert wurden. Ich kann den Anblick und mein Gefühl nicht in Worte fassen – dazu war es „too much“.
Andreas und ich sind in Oudomaxy. Knapp 300.000 Menschen leben hier – sehr ländlich. Wir haben ein Guesthouse gefunden, 60.000 Kip pro Nase und Nacht incl. Save Parking und Wifi. Umgerechnet sind das 5,86 Euro !!!! Hans-Jürgen ist weiter gefahren um sich eine große Stadt und ein Kloster anzuschauen. Treffen uns Morgen an der Vietnamesischen Grenze.
Morgen geht es 200 km zur „Border of Vietnam“. Teil 3 von „Way to Huyen“ hat begonnen.
PS: Langsam nimmt die Mückenplage zu. Habe begonnen meine Malaria Tabletten zu nehmen.
Kilometer 13.511 km und … Bilder kann ich nicht laden – versuche es Morgen.
Andreas Hülsmann, Schwerte, Vietnam, Way to Huyen