Am Anfang war das Aufstehen – immer noch sind es die Knochen – der Stress auf der Straße – immer noch ist es die Zeitumstellung, die wir merken. Vorteil: Ich habe um halb 7 mit Patrick Fuchs (Antenne Unna) via Satellitentelefon quatschten können, wir hatten dann schon halb 11. Dann gings los. Erst wieder durch die Stadt, ab auf die Landstraße M 5 Richtung Chelyabinsk.
Das Ural-Gebirge wartete. Zu dem Dieselstaubgemisch kam nun auch der Gestank von überhitzten Bremsen. Der erste Kamm war geschafft – ein phantastischer Ausblich über die Landschaft. Grandiose Ausschau bist zum Horizont.
Andreas und ich trafen „Nicolaus“ aus Griechenland. Er war seit 10 Tagen unterwegs – ganz alleine. Er will nach Magadan – da wo Andreas und seine Frau Claudia selbst vor ein paar Jahren waren. Ein cooler Typ – nur das Nötigste an „Handgepäck“ dabei und ein Ziel! Andreas gab ihm Tipps – auch dass es in der Mongolei eine super Unterkunft gibt – das Oasis. Vielleicht treffen wir uns da. Er schoss von uns ein paar Bilder – ich gab ihm einen „Way to Huyen“ Aufkleber (vorne über der Lampe klebt er!!) – es wird also demnächst ein bißl Werbung in Magadan geben und letztendlich in Griechenland – die Welt ist ein Dorf.
Für uns sollte es noch höher gehen. Die Temperatur, gewohnt waren wir 25 – 28°, würde nun alle paar Minuten weniger werden. Wir „kletterten“ hinter den Lkw Meter um Meter in die Höhe. Die Chance auf „dran vorbei zu kommen“ ging gegen Null, da uns die gleiche Anzahl an Lkw entgegen kamen. Also schön mit 20 – 30 km/h hinter den Trucks her. Es wurde kälter und Nebel zog auf. Dann – plötzlich, ohne Ankündigung – Asien (der russische Teil)
Ein einfaches Steinsignet markierte den Punkt. 850 m Höhe – Temperatur 9 Grad, nebelig und Nieselregen. Wieder rief ich per Sattelefon Antenne Unna an. Dann gings weiter „bergab“ Richtung Chelyabinsk.
An einem Truck-Stop habe ich meine ersten Soljanka probiert. Eine Suppe in der alles drin ist, was lecker ist. Hat mich an meine Zeit bei meiner Oma erinnert.
Ein paar Sätze möchte ich über Andreas verlieren. Wir kennen uns schon echt lange – sind allerdings die ersten Kilometer direkt am 17. Mai zusammen gefahren. Unsere Chemie stimmt – er ist ein sehr ruhiger – direkter und ehrlicher Mensch. Wir sind nun seit knapp 14 Tagen zusammen und es gab keine Schwierigkeiten. Er nimmt mich und die Situation so wie sie ist – genauso wie ich. Unterm Strich – es passt ! Ohne Andreas würde mein Traum nicht in Erfüllung gehen. Danke.
Grüße in die Welt – denn mittlerweile weiß ich – die halbe Welt ließt mit – USA (Kalifornien und Florida) – Spanien (Fuerteventura) – Österreich – Deutschland – Mongolei und Vietnam !!!
Morgen gehts nach Omsk !
Lothar
Andreas Hülsmann, Schwerte, Vietnam, Way to Huyen
8 Antworten auf Tag 12 – 28.05.2013 – Ufa (Russland) – Chelyabinsk 411 km