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Mein Name ist Lothar A. Baltrusch. Seit 2009 habe ich ein Patenkind in Vietnam: Thi Thao Huyen Pham. Anfang Mai 2013 bin ich durch 8 Länder gefahren über 15.000 km weit um sie zu besuchen. Hier meine Erlebnisse.

Tag Archives: Schwerte

Tag 04 – 20.05.2013 – Kaunas (Litauen) – Ludza (Lettland) 349 km

20. Mai 2013 Ludza / Lettland Patenkind(er), Presse, Unterstützer, Vietnam-Reise 2013 2

Heute hat uns Bernd Degwer verlassen. Er ist seit dem Start aus der Teutonenstraße dabei gewesen und wir haben nun unseren „Online Junkie“ verloren. Danke Bernd – warst ne echte Bereicherung. Nach dem Abschied gings für uns nach Lettland. Ich muss sagen: Ich kann Lodda Matthäus verstehen – wunderschöne Landschaft, leichte Hügel und verlockende Kurven. Ähm .. sorry. Aus der Sicht von mir kann ich nur sagen – Hammercool ist Litauen und Lettland. Wir sind Straßen gefahren, die 30, 40, 50 km immer nur Richtung Osten gehen. Immer wieder tauchen aus dem Nichts 2-3 Häuser auf, mal links – mal rechts der Straße, dazwischen nur Tannen und/oder Birken bzw saftige Wiesen.

Die lange Fahrt macht durstig. Also Blinker rechts – Boxenstopp in Utena. Tanken – Pause. Die Sonne knallte erbarmungslos mit 26 °. Wir haben Zeit mal nachzudenken. Ich fange langsam an es zu glauben. Ich bin auf dem Weg nach Vietnam – obwohl, diese Gegend hier ja wenig mit meinem Ziel gemein hat.

 

Danach gings weiter Richtung Lettische Grenze. Um ein Haar hätte ich sie nicht bemerkt. Zerfallen, keine offiziellen Grenzschilder, sondern nur ein Grenzstein. Andreas machte ein paar Fotos und Hans-Jürgen drehte Filmmaterial. Die Straße schlängelte sich weiter durch die Landschaft. Kreisverkehre so groß wie das Kamener Kreuz – na ja, wenn man Platz hat !

 

Gegen Mittag erreichten wir Ludza. Kurz vorm Ortseingang – links ab, Schotterpiste durch den Wald – Ziel erreicht. Mehrere Blockhütten direkt am See. Die Frösche quacken – die Vögel zwitschern, die Mücken stechen.

 

 

Morgen geht’s auf die letzten 34 km im Baltikum. Dann ist sie da, die 4te Grenze – das 5. Land in 5 Tagen. Und bis Moskau sind es dann nur noch wenige Kilometer.

 

 

спокойной ночи Lothar

Tag 03 – 19.05.2013 – Drobin (PL) – Kaunas (Litauen) 413 km

19. Mai 2013 Polen / Litauen Presse, Unterstützer, Vietnam-Reise 2013 3

Das ist Gregor. Er hat letzte Nacht auf unsere Bikes aufgepasst. Er ist Nachtwächter im letzten Hotel in Polen. Während seines Dienstes hat er sich den rechten Fuß verstaucht, ist ihm ein Baumstamm drauf gefallen. Der Fuß war dick wie ein Handball – aber er meckerte nicht und zog seinen Job durch. Früh um 7 war ich mit ihm verabredet. Er wollte den Grund wissen, wieso wir mit den Bikes nach Vietnam fahren. Ich kann kein Polnisch – er kein Englisch oder Deutsch. Also hat Mr. Google geholfen. Schnell merkte ich – Gregor kann weder richtig lesen noch schreiben. Also habe ich ihm Bilder gezeigt und vieles mit Händen und Füßen beschrieben. Wir „quatschten“ eine Stunde. Später schlich er um unsere Bikes und bestaunte sie. Also habe ich ihn fotografiert und das Bild an die Mail seines Chefs geschickt – er war total aus dem Häuschen und bedankte sich x-Mal.

Wir brachen auf Richtung Litauen. Knapp 400 km lagen vor uns – es wurde für mich „die Reifeprüfung“. Erst lief alles normal. Schönes Wetter (25,5 °) Sonne und wenig Verkehr. Dann irgendwann trennten sich unsere Wege. Hans-Jürgen fuhr mit dem Tranzporter links, wir geradeaus. Und dann gings los. Eine Straße, eingebettet zwischen Nadelbäumen, leichte Kurven, kein Gegenverkehr und das für knapp 10 km – ein Traum, wenn da nicht der Belag gewesen wäre. Das Gegenteil von Tanzparkett – also in etwas so wie alle Schlaglöcher des Kreises Unna zusammen, schön verteilt zwischen Querwellen – ähnlich der Wellen einer seichten See. Und da gings drüber, Vollgas. Irgendwann muss ich das ja lernen. Andreas meinte per Funk – so wird der Sibirische Highway sein. Na klasse dachte ich – später war ich enttäuscht, als die Strecke zu Ende war. Aber es dauerte nur Minuten und es gab die zweite Prüfung. Sandpiste durch einen Waldweg. 2 km – auf und nieder mit Naturschlaglöchern und engen Kurven. Wer bremst – fällt zwar weich – aber fällt. Also, immer die Maschine unter Zug halten, sagt Andreas. Schon mal gemacht ? Ich nicht ! Er und Bernd (mit einer Straßen BMW!!) wurden am Horizont immer kleiner, also Gang rein und los – irgendwann muss ich das ja lernen. Das Ergebnis – alles ohne Sturz gemeistert. Am Ende der Piste wartete dann noch mal Sand pur in einem tiefen Loch. Kurzer Gedanke: Wer bremst – fällt. Also … Geschafft, wo sind meine Kippen. Solche Pisten werden wir noch oft haben auf den restlichen knapp 13.500 km. Was solls …

Hier das Video von Bernd:

Es ging zur Tanke, einmal voll machen. Der Liter Super 95 kostet 1, 30 € und er wird Richtung Osten immer billiger. Die Fahrt ging weiter Richtung Kaunas/Litauen. Noch 100 km, die zogen sich wie Kaugummi. Wovon ich echt geschockt war: Überall streunende Hunde. Nicht diese kleinen „Strakö“ – ab Schäferhund gings erstmal los. Die liefen ständig auf und über die Straßen. Die Armen.

Litauen – Grenze. 50 km weiter waren wir am Hotel. Die Bikes stehen abgeschlossen im Hinterhof. Das 3. Land in 3 Tagen (Deutschland, Polen, Litauen), zusammen 1427 km ! Ein 10tel der Strecke geschafft. Wenn das so weiter geht … wird es aber nicht. Morgen fährt Bernd Degwer noch mit durch Lettland, dann geht’s für ihn zurück. Wir fahren weiter zur Russischen Grenze. Wartezeit ca. 5 Stunden PLUS !!! Bin gespannt.

Einen schönen Wochenanfang in Deutschland.

Lothar

Way to Huyen – Heute gehts los !

Jetzt ist er da, der Starttag. 18 Monate habe ich geklappert und gemacht – bin auf 37 Veranstaltungen gewesen, 1000de Kilometer gefahren und verkauft. Eigenes Geld investiert und über 20.000 €uro gesammelt. Fast 200 Artikel verfasst und 1000 Mails geschrieben. Ich habe Euch mein Versprechen gegeben, jetzt löse ich es ein. 15.000 km liegen vor uns, 15.000 km Abenteuer. Wir werden Menschen treffen und verlassen, Momente erleben und genießen, jeden Tag erneut in Richtung Osten aufbrechen. Das Leben hier in Schwerte geht weiter. Meine Familie ist umsorgt. Die Informationen und Erlebnisse der Reise werden auf Antenne Unna zu hören und zu lesen sein. Ebenso hier auf meiner Homepage – diese pflegt allerdings mein Chef und Freund Tim Schmutzler, da sonst unser Webspace zu sehr leidet. Genauso wird mein Profil auf Facebook extern gesteuert. Toto Drees kümmert sich darum. Auch über die Facebookgruppe “Way to Huyen” bekommt Ihr aktuelle Infos. Regelmäßig stehe ich mit den Jungs in Kontakt. Auch World Vision wir die Reise medial begleiten. Nicht zu vergessen – die Ruhr Nachrichten. Auch dort wird oft etwas über die Fahrt stehen. Karsten Kloss kümmert sich um das Tracking, also die visuelle Route, diese wird man auf den Seiten finden. Mein Freund Jörg passt aus der Entfernung auf mich auf !

An dieser Stelle möchte ich Danke sagen. Danke an all die Menschen, die an die Idee geglaubt und diese unterstützt haben ! Ohne Euch hätten wir es nicht geschafft.

Ich muss jetzt los … Huyen wartet !! Lothar