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Mein Name ist Lothar A. Baltrusch. Seit 2009 habe ich ein Patenkind in Vietnam: Thi Thao Huyen Pham. Anfang Mai 2013 bin ich durch 8 Länder gefahren über 15.000 km weit um sie zu besuchen. Hier meine Erlebnisse.

Kategorie: Vietnam-Reise 2013

Tag 06 – 22.05.2013 – Ludza (Lettland) 72 km

22. Mai 2013 Ludza / Lettland Patenkind(er), Presse, Unterstützer, Vietnam-Reise 2013 11

Warten auf DHL – kann irgendwie entspannend sein. Man hat Zeit. Wir haben heute dann mal erst uns und anschließend die Bikes gepflegt. Öl und Reifendruck kontrolliert. Schrauben festgezogen und solche Sachen gemacht – die man bei der Fahrt nicht erledigen kann.

 

Dann mussten wir nach Rezekne gefahren. Andreas brauchte ein Netzteil für seinen Lapi. Kurzschluss im alten Netzteil. Gesucht – gefunden. Die Letten sind echt erfinderisch.

 

 

 

Wir haben uns dann noch ein wenig die Landschaft angetan und die Seele baumeln lassen – was will man, 30 km vor dem Ende der Europäischen Union auch machen – wenn man nicht weiter kommt?

 

 

Laut DHL Verfolgung ist das Dokument schon Lettland – wird also Morgen da sein. Das bedeutet, Frühstück – warten – dann ist das Ding im Briefkasten.

1. Gang rein und zur Grenze. Dann braucht uns nur noch der Russe mit offenen Armen empfangen – einfach reinlassen ins Land wäre auch OK.

Hier noch eine Fahrt ums Hotel. Man achte auf die Straße – Loch an Loch – aber geht doch !

Lothar

PS: Danke an die Kollegen in der Heimat für die Berichterstattung. Wenn wir WiFi haben, lesen wir eifrig mit. Und auch Andreas schreibt seinen Blog – schaut mal unter: www.Tourenfahrer-Blog.de

Tag 05 – 21.05.2013 – Ludza (Lettland) – russische Grenze – Ludza (Lettland) 161 km

21. Mai 2013 Ludza / Lettland Patenkind(er), Presse, Unterstützer, Vietnam-Reise 2013 7

Die Nacht war gut – der Tag fing mit Tee und Sonne an. Gut geschlafen. Wir packten die Bikes und freuten uns auf Russland. Unterwegs kam der Regen. Was solls – wir freuten uns auf die Einreise. Fünf Kilometer vor der Grenze stehen normalerweise Lkw an Lkw. Heute aber nicht – also keine stundenlange Wartezeit.  Ausreise Lettland. Die Zöllner waren recht freundlich, bis … ja bis jemand von mir ein Papier verlangte, dass ich nicht hatte. Die Int. Zulassung, für das Bike von Touratech, war ihnen nicht genug. Was tun? Nach langem Hin und Her sagte “Arthur”, der diensthabende Chef, er würde jetzt ein Auge zudrücken – jedoch niemals die russischen Kollegen. Die Chance war also 50/50. Sollten wir es versuchen ohne das erforderliche Dokument einzureisen ? NEIN. Abenteuer hin oder her – ist das Visum abgestempelt – und die Papiere werden von den russischen Beamten verlangt – sind wir geliefert. Also – ab zurück nach Ludza ins Hotel Lucia.

Um es jetzt mal kurz zu machen – wir haben mit Touratech telefoniert – das Dokument kommt über Nacht mit DHL. Also – Tee trinken und 2 Tage mal runter kommen vom Abenteuerbaum. Aber – ich habe echt schon den Modus eingeschaltet – was passiert – das passiert.

Jetzt hat Andreas nur noch Probleme mit seinem Laptop Ladeteil – das ist zerschossen. Doch die Chefin des Hotels hat geholfen … der Lapi kann wieder laden. Echt Leute … es gibt Tage …

Konnte mich nicht so schnell melden – weil WiFi ist nicht überall zwischen Birken und Tannenwäldern. “Paldies” für Eure vielen Kommentare bei FB.

Unsere Route Tag 05 – Hin und Her …

Lothar

Probleme an der russischen Grenze!

21. Mai 2013 Vietnam-Reise 2013 1

Russischer Grenzübertritt macht Probleme ! Infos dazu später hier !!!!

Tag 04 – 20.05.2013 – Kaunas (Litauen) – Ludza (Lettland) 349 km

20. Mai 2013 Ludza / Lettland Patenkind(er), Presse, Unterstützer, Vietnam-Reise 2013 2

Heute hat uns Bernd Degwer verlassen. Er ist seit dem Start aus der Teutonenstraße dabei gewesen und wir haben nun unseren „Online Junkie“ verloren. Danke Bernd – warst ne echte Bereicherung. Nach dem Abschied gings für uns nach Lettland. Ich muss sagen: Ich kann Lodda Matthäus verstehen – wunderschöne Landschaft, leichte Hügel und verlockende Kurven. Ähm .. sorry. Aus der Sicht von mir kann ich nur sagen – Hammercool ist Litauen und Lettland. Wir sind Straßen gefahren, die 30, 40, 50 km immer nur Richtung Osten gehen. Immer wieder tauchen aus dem Nichts 2-3 Häuser auf, mal links – mal rechts der Straße, dazwischen nur Tannen und/oder Birken bzw saftige Wiesen.

Die lange Fahrt macht durstig. Also Blinker rechts – Boxenstopp in Utena. Tanken – Pause. Die Sonne knallte erbarmungslos mit 26 °. Wir haben Zeit mal nachzudenken. Ich fange langsam an es zu glauben. Ich bin auf dem Weg nach Vietnam – obwohl, diese Gegend hier ja wenig mit meinem Ziel gemein hat.

 

Danach gings weiter Richtung Lettische Grenze. Um ein Haar hätte ich sie nicht bemerkt. Zerfallen, keine offiziellen Grenzschilder, sondern nur ein Grenzstein. Andreas machte ein paar Fotos und Hans-Jürgen drehte Filmmaterial. Die Straße schlängelte sich weiter durch die Landschaft. Kreisverkehre so groß wie das Kamener Kreuz – na ja, wenn man Platz hat !

 

Gegen Mittag erreichten wir Ludza. Kurz vorm Ortseingang – links ab, Schotterpiste durch den Wald – Ziel erreicht. Mehrere Blockhütten direkt am See. Die Frösche quacken – die Vögel zwitschern, die Mücken stechen.

 

 

Morgen geht’s auf die letzten 34 km im Baltikum. Dann ist sie da, die 4te Grenze – das 5. Land in 5 Tagen. Und bis Moskau sind es dann nur noch wenige Kilometer.

 

 

спокойной ночи Lothar

Tag 03 – 19.05.2013 – Drobin (PL) – Kaunas (Litauen) 413 km

19. Mai 2013 Polen / Litauen Presse, Unterstützer, Vietnam-Reise 2013 3

Das ist Gregor. Er hat letzte Nacht auf unsere Bikes aufgepasst. Er ist Nachtwächter im letzten Hotel in Polen. Während seines Dienstes hat er sich den rechten Fuß verstaucht, ist ihm ein Baumstamm drauf gefallen. Der Fuß war dick wie ein Handball – aber er meckerte nicht und zog seinen Job durch. Früh um 7 war ich mit ihm verabredet. Er wollte den Grund wissen, wieso wir mit den Bikes nach Vietnam fahren. Ich kann kein Polnisch – er kein Englisch oder Deutsch. Also hat Mr. Google geholfen. Schnell merkte ich – Gregor kann weder richtig lesen noch schreiben. Also habe ich ihm Bilder gezeigt und vieles mit Händen und Füßen beschrieben. Wir „quatschten“ eine Stunde. Später schlich er um unsere Bikes und bestaunte sie. Also habe ich ihn fotografiert und das Bild an die Mail seines Chefs geschickt – er war total aus dem Häuschen und bedankte sich x-Mal.

Wir brachen auf Richtung Litauen. Knapp 400 km lagen vor uns – es wurde für mich „die Reifeprüfung“. Erst lief alles normal. Schönes Wetter (25,5 °) Sonne und wenig Verkehr. Dann irgendwann trennten sich unsere Wege. Hans-Jürgen fuhr mit dem Tranzporter links, wir geradeaus. Und dann gings los. Eine Straße, eingebettet zwischen Nadelbäumen, leichte Kurven, kein Gegenverkehr und das für knapp 10 km – ein Traum, wenn da nicht der Belag gewesen wäre. Das Gegenteil von Tanzparkett – also in etwas so wie alle Schlaglöcher des Kreises Unna zusammen, schön verteilt zwischen Querwellen – ähnlich der Wellen einer seichten See. Und da gings drüber, Vollgas. Irgendwann muss ich das ja lernen. Andreas meinte per Funk – so wird der Sibirische Highway sein. Na klasse dachte ich – später war ich enttäuscht, als die Strecke zu Ende war. Aber es dauerte nur Minuten und es gab die zweite Prüfung. Sandpiste durch einen Waldweg. 2 km – auf und nieder mit Naturschlaglöchern und engen Kurven. Wer bremst – fällt zwar weich – aber fällt. Also, immer die Maschine unter Zug halten, sagt Andreas. Schon mal gemacht ? Ich nicht ! Er und Bernd (mit einer Straßen BMW!!) wurden am Horizont immer kleiner, also Gang rein und los – irgendwann muss ich das ja lernen. Das Ergebnis – alles ohne Sturz gemeistert. Am Ende der Piste wartete dann noch mal Sand pur in einem tiefen Loch. Kurzer Gedanke: Wer bremst – fällt. Also … Geschafft, wo sind meine Kippen. Solche Pisten werden wir noch oft haben auf den restlichen knapp 13.500 km. Was solls …

Hier das Video von Bernd:

Es ging zur Tanke, einmal voll machen. Der Liter Super 95 kostet 1, 30 € und er wird Richtung Osten immer billiger. Die Fahrt ging weiter Richtung Kaunas/Litauen. Noch 100 km, die zogen sich wie Kaugummi. Wovon ich echt geschockt war: Überall streunende Hunde. Nicht diese kleinen „Strakö“ – ab Schäferhund gings erstmal los. Die liefen ständig auf und über die Straßen. Die Armen.

Litauen – Grenze. 50 km weiter waren wir am Hotel. Die Bikes stehen abgeschlossen im Hinterhof. Das 3. Land in 3 Tagen (Deutschland, Polen, Litauen), zusammen 1427 km ! Ein 10tel der Strecke geschafft. Wenn das so weiter geht … wird es aber nicht. Morgen fährt Bernd Degwer noch mit durch Lettland, dann geht’s für ihn zurück. Wir fahren weiter zur Russischen Grenze. Wartezeit ca. 5 Stunden PLUS !!! Bin gespannt.

Einen schönen Wochenanfang in Deutschland.

Lothar