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Mein Name ist Lothar A. Baltrusch. Seit 2009 habe ich ein Patenkind in Vietnam: Thi Thao Huyen Pham. Anfang Mai 2013 bin ich durch 8 Länder gefahren über 15.000 km weit um sie zu besuchen. Hier meine Erlebnisse.

Monatsarchiv: Mai 2013

Die Gedenkplatte

Sie ist da – die Gedenkplatte. Diese Platte wird in Vietnam an der Schule angebracht und erinnert an EUCH – die Unterstützer, die es ermöglicht haben, dass die Kinder in Vietnam eine bessere Zukunft haben. Ich hoffe, dass ich niemand vergessen habe !! 😉

Und hier noch ein Ausschnitt von Antenne Unna “Am Wochenende”. Way to Huyen – Antenne Unna 12. Mai 2013 – Vietnam Einreise

Nur noch 5 Tage bis “GO” … bis dahin, Lothar.

World Vision Blog

Hier ein paar Eindrücke aus Berlin. Eingefangen von den Mitarbeitern von World Vision. Onlineversion hier.

 

 

Freie Einreise nach Vietnam

9. Mai 2013 Schwerte - Berlin Gedanken, Patenkind(er), Presse, Unterstützer, Vietnam-Reise 2013 7

 

Leute, wo soll ich anfangen ? Die zwei Tage Berlin waren der Hammer. Die Kurzversion lautet: Dienstag 4 Uhr aus dem Bett, Frühsendung bei Antenne Unna, 10 Uhr Autobahn, Regen, drei Staus, 17 Uhr Brandenburger Tor Berlin.

 

19 Uhr Berliner Buletten auf Schüppe, 22 Uhr Hotel Am Funkturm. Mittwoch, 7 Uhr Nacht rum, 8 Uhr Bundestag, 4000,- €uro Scheck, Wolfgang Thierse die Hand geschüttelt, Berliner TV und Radio Interviews gegeben, 9 Uhr Motorradkonvoi mit Polizeieskorte, Straße 17. voll gesperrt, 11 Uhr vietnamesische Botschaft, Interview für das vietnamesische TV, 12 Uhr Dong Xuan Quan Markt, 14 Uhr Heimfahrt, Autobahn – Sonne, Regen, 20 km Stau, 21 Uhr Sofa, insgesamt 1200 km.

So und nun mal schön der Reihe nach. Die “Motorradfahrenden Bundestagsabgeordneten” haben mich eingeladen. Die Einladung lief über Hans-Jürgen Weigt, der dritte im Bund auf dem „Way to Huyen“. Mittwoch 8 Uhr. Um die 200 Biker standen bei schönem Wetter am Bundestag. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse hielt die Ansprache und überreichte mir den Scheck über 4000,- €uro für mein Projekt “Way to Huyen”.

“Das finde ich mutig von ihnen und sehr sozial, dass sie die 15.000 km mit dem Motorrad nach Vietnam fahren. Sie haben eine Vorbildfunktion und meinen Respekt,” sagte Wolfgang Thierse vor versammelter Mannschaft. Ich war gerührt.

Der Scheck ging sofort an Christoph Waffenschmidt, Vorsitzender von World Vision Deutschland e.V. Es folgten für mich noch drei TV und Radio Interviews.

Anschließend ging es mit Polizeieskorte durch Berlin. Vorbei am Brandenburger Tor, der Siegessäule, die Straßen waren gesperrt u.a. die Straße des 17. Juni und dann mitten durch Kreuzberg. Kurz vor der Autobahn fuhren Hans-Jürgen Weigt und ich wieder Richtung Innenstadt.

Es ging zur vietnamesischen Botschaft. Dort betrat ich zum ersten Mal vietnamesischen Boden! Die erste Botschaftssekretärin Chu Thi Thu Phuong begrüßte uns (ich sagte Xing Chao – das bedeutet “Hallo” und ist das einzige was ich kann 🙂 ) und wir gingen in die Botschaft. Große helle Räume, eine angenehme Atmosphäre. Dort trafen wir den Gesanten Botschaftsrat Bui Ngoc Toan. Er st der 2. Mann nach der Botschafterin. Er in Schlipps und Kragen und wir in Bikerklamotten. Das störte ihn aber nicht.

Wir setzten uns in die cremefarbenen Ledersessel und wir unterhielten uns. Der Botschaftsrat kannte “Way to Huyen” bis ins Detail. Und dann platze die Bombe.

“Herr Baltrusch, wir haben ein offizielles Schreiben nach Vietnam geschickt und ihr Kommen angekündigt. Dort weiß man um ihre Bitte mit den Motorrädern ins Land fahren zu wollen. Sie sind die ersten Motorradfahrer weltweit, die in Vietnam offiziell einreisen dürfen. Kontaktieren sie bitte die vietnamesische Regierungsstelle, dann ist alles ok.”

Bääähm !!! Damit hatte ich nicht gerechnet. Wir sind sozusagen “die Wegbereiter” für viele die jetzt folgen werden. Ein sehr komisches aber auch sehr respektvolles Gefühl. Nach einer Tasse Tee, trennten sich unsere Wege. Ich gab Van Long Nguyen (Leiter des Vertretungsbüro VNA) noch ein TV Interview. Ihm ist es u.a. zu verdanken, dass alles so geklappt hat. Danke Long ! Und auch ein Danke an L.D. – ohne seine Vorarbeit wäre dieser Schritt nicht erfolgt !!!

Hans-Jürgen fuhr dann den “Motorradfahrenden Bundestagsabgeordneten” hinterher und Long lud mich zu einem vietnamesisch Essen auf dem Dong Xuan Quan Markt in Lichtenberg ein. Das ist Klein Hanoi mitten in Berlin. In unzähligen Hallen bieten Asiaten alles an, was man nur aus der Ferne oder aus dem TV kennt. Als ich ankam, wurde ich umringt von unzähligen Vietnamesen. Mein Kommen und meine Fahrt waren Tagesthema. Jeder wollte ein Bild mit mir und dem Motorrad. Wir gingen ins Restaurant, dort war ein Tisch für 15 Leute festlich gedeckt.

Es gab “Feuertopf” – eine Pfanne mit heißem Öl und Unmengen von Fisch und Gemüse. Rein in die Pfanne, raus aus der Pfanne – lecker. Alle paar Minuten kam ein anderer Vietnamese und ich musste meine Reise wieder und wieder erzählen. Immer wieder stießen wir an (ich: alkoholfreies Bier) und gegen 14 Uhr ging es für mich Richtung Schwerte.

Zum Abschied wollte wieder jeder noch ein Bild mit mir – sehr lustig ! Dann folgten 500 km Autobahn bei Sonne, Wind, Regen und mal wieder Stau. Gegen  21 Uhr war ich erschöpft aber voller glücklicher Momente auf meinem Sofa.

Ich freue mich auf den Start am 17. Mai ! – Lothar

 

Nachtrag: Vietnamesische Presse

Starttermin verschoben

Leute – Leute – Leute, ich bin echt stinkig. Monatelang haben wir geplant. Hier und da uns durch das Internet gewühlt, unzähligen Anträgen ausgefüllt und jetzt das. Der Starttermin ist verschoben. Jeder hat sicherlich schon einmal über die deutsche Bürokratie gemeckert. Diese ist nichts gegen so manche im Ausland. Fehlt nur eine Zahl in den Unterlagen oder auch nur eine Kopie einer Bescheinigung – dann geht das ganze Prozedere von vorne los. Schließlich greift ein Visaantrag in den anderen. Und wenn man glaubt – alles ist OK – dann ist es die Wartezeit, die das Weiterkommen ausbremst.

Fakt ist, ohne Visa – keine Einreise! Deshalb haben wir uns entschlossen – die Abfahrt um drei Tage,  auf den 17. Mai 2013, zu verschieben. Das ist nicht weiter schlimm aber diese Verzögerung wird uns auf dem Weg zur chinesischen Grenze noch beschäftigen. Wir hatten auf der über 9000 km langen Reise einen fünf Tage Puffer, falls etwas Unvorhersehbares passiert. Dieser Puffer ist nun auf zwei Tage geschrumpft. Denn am 8. Juni müssen wir am Grenzübergang Erenhot (China) sein. Das wird stressig aber es ist nicht mehr zu ändern. Also – das Abenteuer hat schon längst begonnen – noch bevor der erste Meter gefahren ist !

 

In diesem Sinne – einen schönen 1. Mai – Lothar